Hier startet heute eine 30-teilige Blogserie zum Thema Wechseljahre. Ich habe Fragen gesammelt und werde jede Woche eine Frage rund um die Menopause beantworten. Los geht’s 🙂
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Teil 1 - Woher weiß ich, dass ich in den Wechseljahren bin?
Bei den meisten Frauen beginnt die Prämenopause (das ist die erste Phase der Wechseljahre) zwischen 40 und 45 Jahren. Den Anfang machen oft Zyklusstörungen in der Form, dass die Menstruation über einen gewissen Zeitraum kürzerintervallig eintreten kann. Die Blutungen können aber auch länger dauern, stärker oder schwächer werden und es kann zu Zwischenblutungen kommen. Warum ist das so?
Die Anzahl unserer Eizellen ist bereits bei unserer Geburt für das ganze Leben angelegt, in der Regel sind das ca. 1,4 Mio. Eizellen. Wie wir alle wissen, reift jedes Monat eine neue Eizelle heran, wobei aber gleichzeitig viele andere Eizellen zugrunde gehen. Mit 52 Jahren sind nur mehr ca. 1.000 Eizellen übrig. Sobald alle Eizellen aufgebraucht sind, kommt die Frau in die Wechseljahre. Mit zunehmendem Alter werden die Eizellen also immer weniger, bis sie ganz aufgebraucht sind.
Da dies ein schleichender Prozess ist, beginnen die ersten Funktionsstörungen lange bevor der Eizellenvorrat komplett aufgebraucht ist. Unsere Eierstöcke unterliegen natürlich demselben Alterungsprozess wie der Rest unseres Organismus und sind ab ca. 40 Jahren nicht mehr in der Lage, ihren Job so zu erledigen wie vorher. Die Hormonproduktion wird weniger und das hormonelle Gleichgewicht verschiebt sich – jedoch nicht in schöner Regelmäßigkeit, sondern sehr unregelmäßig und schubweise.
Das Progesteron (Gelbkörperhormon) ist auch als Schwangerschaftshormon bekannt, das normalerweise in der zweiten Zyklushälfte zusätzlich zum Östrogen produziert wird, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen für ein eventuell daherkommendes Ei. In der ersten Zyklushälfte hingegen wird nur Östrogen produziert, das die Gebärmutterschleimhaut wieder abbaut. Zu Beginn der Wechseljahre ist das Progesteron das Hormon, das zuerst weniger wird, wodurch eine Östrogendominanz entsteht, was dazu führen kann, dass der Zyklus temporär kürzer wird oder andere Zyklusstörungen verursacht. Viele Frauen – und leider auch viele Gynäkologen – schreiben das aber noch gar nicht den Wechseljahren zu.
Ich mache in der Praxis immer wieder die Erfahrung, dass viele Frauen dem Irrglauben unterliegen, die Wechseljahre beginnen erst irgendwann jenseits der 50, auch ist vielen Frauen nicht bewusst, dass diese Lebensphase 10-15 Jahre dauert und nicht mal eben in 2 Wochen durchgestanden ist. Ganz vorbei sind die Wechseljahre tatsächlich erst zwischen 65 und 70 Jahren, denn erst dann ist die Hormonproduktion ganz eingestellt … übrigens spricht man auch erst ab diesem Alter von „Alter“ … also hört bitte auf zu glauben, dass ihr zum alten Eisen gehört, weil ihr in den Wechseljahren seid!
Grundsätzlich sei gesagt, dass man vor den Wechseljahren keine Angst haben muss; das ist keine Krankheit, sondern eine Lebensphase. Seht es als zweite Pubertät. Ja, der Körper macht eine gewaltige Umstellung durch, und ja, das kann auch mal anstrengend sein. Es ist aber auch eine sehr spannende Lebensphase, seht es einfach als Abenteuer 😉
Es ist übrigens nicht so, dass man während der ganzen 10-15 Jahre Wechseljahressymptome hat, das ist extrem unterschiedlich und von Frau zu Frau ganz individuell. Mein Tipp: Setzt euch schon vorher damit auseinander, wisst, was auf euch zukommen kann und wie ihr damit umgehen könnt. In dieser Blogserie werdet ihr noch ganz viel Information zu diesem Thema bekommen. Eine sehr wichtige Komponente ist hier wieder mal der Lebensstil. Mit vernünftiger Ernährung und Bewegung kann man gerade in den Wechseljahren sehr viel bewirken … optimal ist es natürlich, wenn der Lifestyle auch vorher nicht völlig Banane war 😉
Spätestens zu Beginn der Wechseljahre ist es allerdings tunlichst angeraten, vor allem seine Ernährungsgewohnheiten zu adaptieren, da durch das Nachlassen der Hormonproduktion weniger Energie verbraucht wird, was der Grund ist, warum plötzlich viele Frauen ab 40 zunehmen und nicht wissen warum. Wenn jetzt nichts geändert wird, wird die Gewichtszunahme weitergehen … also beobachtet, was euer Körper macht und helft ihm und euch selbst bei dieser Umstellung, indem ihr die nötigen Anpassungen vornehmt, falls erforderlich.
Als kleine Unterstützung habe ich zu diesem Thema meinen Vollwert-Guide geschrieben, in den ich euch die wichtigsten Infos zum Thema Ernährung und speziell für Ernährung in den Wechseljahren gepackt habe sowie auch einen 7-Tage Speiseplan mit Rezepten zum Nachkochen und einer gesunden Vorratsliste.
Buchtipps
Und zum Schluss gibt’s jetzt noch ein paar Buchtipps von mir. Zum einen hätten wir da „Unverschämt“ (*) von Dr. Sheila de Liz, die wunderbar amüsant und frech über den weiblichen Körper, unsere Anatomie, Sex usw., aber auch über die Wechseljahre schreibt. Die Frau kennt ihr Fachgebiet richtig gut, nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt im Prinzip keine Fragen offen. Sie bezeichnet die Wechseljahre übrigens als das “Ende der Fertilität – und den Beginn des Supersexy” … nur mal so als Mindset-Übung 😉
Wenn ihr schon mal was von Integrativer Ernährung gehört habt, kann ich euch die Kochbücher von Dr. Claudia Nichterl ans Herz legen: Power-Frühstück (*), 5-Elemente-Küche für Naschkatzen (*) und Koch dich jung (*). Wenn euch das noch kein Begriff ist … die Integrative Ernährung vereint sozusagen die westliche mit der ayurvedischen Küche. Die Rezepte sind lecker und einfach nachzukochen, einfach mal ausprobieren 🙂